TRANSFORMATION DORSCHBERG

Weitere Bürgerbeteiligung im Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ zur Entwicklung des Dorschberg-Zentrums geplant.

gemeinschaftsgärtnern im Dorschberg zentrum

In diesem Jahr werden zahlreiche Aktionen rund ums gemeinsame Gärtnern den Dorschberg beleben. An sieben Tagen unterstützt die gemeinnützige Urbane Gärten Karlsruhe gGmbH Einwohnerinnen und Einwohner dabei den Dorschberg erblühen zu lassen. Ortsvorsteher Helmut Wesper hebt den Mitmach-Charakter des Projekts hervor:

"Hier geht es um das, was den Dorschberg in den kommenden Jahren entscheidend prägen kann: Engagement in der Gemeinschaft. Jede und jeder kann mitmachen, praktische Erfahrungen sammeln und gleichzeitig etwas Bleibendes für unseren Stadtteil schaffen. Unser Ziel ist es, die vorhandenen Flächen nachhaltig zu nutzen und einen Ort entstehen zu lassen, der Wissen, Begegnung und gemeinsames Handeln verbindet. Wir freuen uns auf alle, die sich einbringen."

Alle Infos zum Gemeinschaftsgärtnern und alle Termine finden sich hier.

Die Stadt Wörth am Rhein nimmt mit dem Projekt „Reallabor Transformation Zentrum Dorschberg“ am Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ teil, das vom Ministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen mit Mitteln bis in Höhe von ca. 1,4 Mio. EUR gefördert wird. 


"Kooperatives Rahmenplanverfahren" ermöglicht mehr Bürgerbeteiligung 

Nach der Entscheidung des Stadtrats Wörth, dass die Verlagerung der Sportflächen aus dem Zentrum auf das Schaufele-Gelände nicht mehr - zumindest kurz- oder mittelfristig - angedacht werden soll, wurde u. a. die Änderung der Maßnahmenstruktur im Förderprojekt von einem „Städtebaulichen Wettbewerb“ mit „Rahmenplan“ zu einem „Kooperativen Rahmenplanverfahren“ im Prozess der Transformation Dorschbergzentrum beschlossen. 

Der Transformationsrat verständigte sich darauf, den Transformationsprozess in drei räumlich/zeitlichen Entwicklungsszenarien zu betrachten: 

1. Bestandsentwicklung: Maßnahmen, die unmittelbar/kurzfristig umsetzbar sind. 
2. Mittelfristige Anpassungen: Optionen wie beispielsweise Verlagerung oder Umgestaltung von Rewe/KiK und Neuordnung Parkplatz Gesundheitszentrum/Marktfläche. 
3. in der lediglich langfristigen Betrachtung: Szenarien unter Berücksichtigung einer möglichen und/oder teilweisen Verlagerung von Sportanlagen/Hallenbad. 

Aus dem Prozess sollen in erster Linie konkret umsetzbare Ergebnisse für das Dorschbergzentrum hervorgehen. Dazu plant die Stadtverwaltung Wörth mit den beauftragten Büros wichtige Akteursgruppen wie die Schüler, Eigentümer und auch Bewohner des Dorschbergzentrums und der angrenzenden Wohnbebauungen weiterhin aktiv in den Prozess miteinzubinden. Das Feedback aus den Kreisen der Akteure wird immer wieder in die Bearbeitung des Rahmenplans einfließen. Bürgerinnen und Bürger, die sich in den Beteiligungsprozess einbringen möchten, werden ebenfalls zu entsprechenden Veranstaltungen eingeladen.

Hintergrund

Ausgangspunkt und Ziel ist die Aufwertung von Wörth-Dorschberg, ein mittlerweile negativ belasteter Stadtraum der 70er Jahre. Mit Hilfe der Fördermittel sollen insbesondere nicht-investive Maßnahmen gefördert werden, die eine positive Entwicklung einleiten und unterstützen. Konkret sollen für die Aufwertung des Ortsteilzentrums u.a. ein Rahmenplan sowie Pflichtenheft erarbeitet werden. Die bestehenden Strukturen der aktiven Zivilgesellschaft, Geschäftswelt und Bürgerschaft, die im Rahmen des iSEP (Integrierter Stadtentwicklungsplan) etabliert wurden, sollen bei der Neubelebung des Quartiers eine treibende Kraft darstellen. 

Das Quartier

Beflügelt durch die Ansiedlung eines Mercedes-Benz-Werks östlich von Wörth, entstand ab den 1960er Jahren auf dem Hochgestade des Rheins – westlich der Bahnstrecke Winden Karlsruhe sowie westlich des Altorts von Wörth – der neue Ortsteil Wörth-Dorschberg. Das Ortsbild wird hier maßgeblich von den damals herrschenden Leitbildern der „autogerechten Stadt“ sowie der „aufgelockerten und gegliederten Stadt“ bestimmt (bauliches Erbe der 1960er und 1970er Jahre). Der Zentrumsbereich des Ortsteils Dorschberg („Zentrum Dorschberg“) wurde in den 1960/70er Jahren ursprünglich als Orts-/Stadtzentrum von Wörth konzipiert und bildet – aufgrund der hier angesiedelten öffentlichen Einrichtungen (Rathaus, Bücherei, städtische Festhalle etc.) sowie einer Einkaufspassage/ Ladenzeile und eines Gesundheitszentrums – das funktionale Zentrum des Ortsbezirks und der Stadt Wörth am Rhein. Der Bereich ist von Geschosswohnungsbauten geprägt. Zu erwähnen ist außerdem, dass das Zentrum Dorschberg mit der Linie „S5“, die entlang der Hauptstraßen (Mozartstraße, Hanns-Martin Schleyer-Straße) verläuft, unmittelbar an das Karlsruher Stadtbahnnetz angebunden ist (die Anbindung erfolgte in den 1990er Jahren, womit Wörth – als erste Kommune in RLP – einen direkten Anschluss an den rechtsrheinischen Nahverkehr der Stadt Karlsruhe erhielt). 

Problemlage und Handlungsbedarfs im Quartier 

Das dysfunktionale Zentrum Dorschberg erfordert eine Revitalisierung und Neudefinition. Aufgrund des Strukturwandels und der Trading-Down-Effekte erfüllt das Zentrum Dorschberg heute kaum noch die Funktion eines Orts-/Stadtzentrums, sondern nur noch die eines Quartiers-/ Ortsteilzentrums. Baukulturell ist der Bereich insbesondere vom Baustil („Brutalismus“) der 70er Jahre geprägt, der bauliche Zusammenhang ist aus heutiger Sicht problematisch (teils weisen die Geschosswohnungsbauten auch bauliche und/ oder gestalterische Mängel auf). Es bedarf somit einer umfassenden und grundlegenden Neuinterpretation des Bestands, um das in den 60/70er Jahren geplante und entwickelte Stadtzentrum neu zu beleben und attraktive Räume zu schaffen – für den Aufenthalt, zur sozialen Interaktion und als Bewegungsraum. 

Darüber hinaus grenzen im Westen, Süden und Osten – lediglich durch die Mozartstraße, Hanns-Martin-Schleyer-Straße und Marktstraße vom Zentrumsbereich getrennt – Wohngebiete (Geschosswohnungsbauten, Einfamilienhausbebauung der 1960/70er Jahre), diverse Schulen (u.a. Europa-Gymnasium, Grundschule Dorschberg, Berufsbildende Schule) und eine Kirche an den Zentrumsbereich. Neben den bereits geschilderten Problemen, die mit dem baulichen Erbe der 1960er und 1970er Jahre einhergehen, sind diese Bereiche wenig mit dem Zentrumsbereich verzahnt. Das Neudenken des Zentrums ist aber unmittelbar mit diesen angrenzenden Gebieten verknüpft – insbesondere diese Anwohnerinnen und Anwohner sollen die Innenstadt selbst mitgestalten. 

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