Die Erschließung von Tiefengeothermie durch das
WärmeWerk Wörth wird im Rahmen des Forschungsprojekts DEKAPALATIN vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) über den Projektträger
Jülich (PtJ) gefördert. Das WärmeWerk Wörth soll als ein nationales
Leuchtturmvorhaben von führenden wissenschaftlichen Einrichtungen begleitet
werden. Dazu zählen die Georg-August-Universität Göttingen, das Institut für
Geothermisches Ressourcenmanagement (igem), das Leibniz-Institut für Angewandte
Geophysik (LIAG) und die Technische Universität Darmstadt.
Während die Interpretation der zu Jahresbeginn erhobenen Daten aus der sogenannten 3D-Seismik voranschreitet, präsentierten die wissenschaftlichen Partner am 8. und 9. Juli 2025 beim dritten Konsortialtreffen den aktuellen Stand ihrer Untersuchungen. Einige Arbeitspakete dienen der Weiterentwicklung wissenschaftlicher Methoden und Prognosemodelle, andere liefern neue Erkenntnisse zur lokalen Geologie. Ziel des Wärmewerks ist es, ein geeignetes Wärmereservoir in großer Tiefe zu identifizieren, das die Grundlage für die geplante Tiefenbohrung bildet.
Das Treffen fand auf Einladung der Stadt Wörth in
der Festhalle statt und brachte zahlreiche neue Erkenntnisse. Doch sind vor der
endgültigen Festlegung eines geeigneten Reservoirs vertiefende Analysen der
bereits gewonnenen Daten erforderlich. Sobald das strukturgeologische Modell
vorliegt – das Ergebnis der Analysen aus der 3D-Seismik und weiteren
Geländemessungen – werden die wissenschaftlichen Partner ihre Erkenntnisse
entsprechend einbringen. Die Auswahl potenzieller Wärmereservoire in großer
Tiefe erfolgt in den kommenden Monaten auf Grundlage interpretierter Daten und
wissenschaftlicher Modelle. Parallel dazu prüft das WärmeWerk Wörth geeignete
Standorte für die geplante Geothermieanlage an der Oberfläche. Die erste
Bohrung ist für 2027 vorgesehen, die Inbetriebnahme der Anlage für 2028. Bis
dahin wird die wissenschaftliche Begleitung kontinuierlich fortgeführt.
Steffen Weiß, Bürgermeister der Stadt Wörth am Rhein, sagt zu dem Konsortialtreffen: „Es war uns eine Freude, die Vertreterinnen und Vertreter führender Forschungseinrichtungen in Wörth begrüßen zu dürfen. Das Forschungsvorhaben leistet mit seinen Untersuchungen einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der geplanten Geothermieanlage. Durch die sorgfältigen Analysen und Messungen sollen mögliche Risiken frühzeitig erkannt und minimiert werden.“
Dr. Alexander Olenberg, Projektträger Jülich kommentiert: „Das Verbundvorhaben DEKAPALATIN zeigt beispielhaft, wie Wissenschaft und Praxis Hand in Hand arbeiten können, um die Tiefengeothermie in Deutschland voranzubringen. Mit diesem Leuchtturmprojekt unterstützen wir eine Blaupause für sichere und wirtschaftlich tragfähige Unternehmungen in der Region.“
Thomas Kölbel, Group Expert, EnBW erklärt: „Die enge Verzahnung von Forschung, ingenieurtechnischem Know-how und langjähriger Projekterfahrung ist der Schlüssel für den Erfolg in Wörth. Gerade in einem komplexen Untergrundsystem in großen Tiefen ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von großem Wert.“
Nähere Informationen zu den Inhalten des Treffens gibt es in dem ausführlichen Bericht auf der Website: wärmewerkwörth.de.