Wenn die Grundschulkinder im frisch sanierten Pfarrhaus neben der Dammschule zum neuen Schuljahr in gemütlicher Atmosphäre essen und spielen können, startet schon die Genehmigungsplanung für die grundlegende Sanierung der zweiten Grundschule in Wörth. Die Dorschbergschule wird mit umfangreichen Investitionen – geplant wird mit Kosten in Höhe von 9,6 Mio Euro - fit für die Zukunft gemacht. Dabei steht neben der Umsetzung des fortschrittlichen pädagogischen Konzeptes auch die Nachhaltigkeit des Bauprojekts im Vordergrund.
Dorschbergschule bekommt ein „Herz“
Die Anforderungen an Unterrichtspraktiken gerade in der Grundschule haben sich gewandelt. Lehrerinnen und Lehrer sollen auf individuelle Bedarfe der Kinder eingehen und eine echte Gemeinschaft entstehen lassen können - hier kann Architektur unterstützen. Der dringend erforderliche Sanierungsbedarf an der Dorschbergschule bietet jetzt die Chance, neue Räume und Wohlfühl-Atmosphäre in der Grundschule zu schaffen. Die Klassenzimmer werden dabei hell und freundlich und für die Differenzierung mit zusätzlichen Räumen versehen.
Was ist geplant?
Im Zuge des Umbaus und der Modernisierung wird zwischen den beiden bestehenden Trakten des Hauptgebäudes eine überdachte Halle als „Herz“ der Gesamtanlage geschaffen. Der bisherige eingeschossige Trakt des Hauptgebäudes wird aufgestockt. Hierdurch wird eine Anordnung aller Klassenräume, überwiegend als „Klassenzimmer plus“ um die hier zweigeschossige zentrale Halle als Herz der Schule erreicht. Die Nutzung der Pavillons wird aufgegeben, diese bleiben erhalten und dienen nach Entkernung als erweiterte überdachte Pausenhoffläche.
Nachhaltige Verbesserung auf allen Ebenen
Die Dorschbergschule wird im Zuge der geplanten zwei Bauabschnitte (2026/2027) zu einer vierzügigen Grundschule mit 16 Klassen für aktuell 277 Schüler sowie Ganztagsschule in Angebotsform inkl. Freizeitbereich ausgebaut. Ziel ist die Verringerung des CO2-Fußabdrucks z. B. durch zirkuläres Bauen und die Verwendung von nachhaltigen Materialien wie einheimisches Holz. Dabei werden die Gebäude auch energetisch optimiert. Mit der Zusammenlegung der Flächen wird die Hüllfläche kleiner, wodurch die Energiekosten sinken. Dazu trägt auch die Erneuerung der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitär- und Elektroinstallation, neue energiesparende Beleuchtungssysteme und die Gebäudeautomation bei. Eine moderne Lüftungseinrichtung mit Wärmerückgewinnung wird die Aufenthalts- und Raumluftqualität erheblich verbessern. Bei der Planung ist auch die Anbindung an die Amok-Systeme der benachbarten Schulen und die Optimierung des Brandschutzes vorgesehen.
Am 1. Juli 2025 hat der Stadtrat das Vorhaben beschlossen. Die Stadtverwaltung Wörth am Rhein plant daher in diesem Oktober die Fördermittel für die Maßnahme zu beantragen. Erstmals zur Anwendung kommt hierbei auch die neue Schulbaurichtlinie des Landes, die bei der Sanierung der Schule pädagogisch-architektonische Aspekte in den Vordergrund stellen. Die ersten Abstimmungen mit dem Pädagogischen Landesinstitut und der für den Schulbau zuständigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion sind bereits erfolgt und durchaus vielversprechend. Die Sanierung der Schule wird von allen Stellen in sehr konstruktiver Weise unterstützt.
Visualisierung der Planung: Das Herz der Grundschule Dorschberg
Visualisierung von Baréz + Schuster für die Stadt Wörth
Die Dorschbergschule vorher:
Die Grundschule Dorschberg wurde 1966 baulich errichtet und ist damit eines der ältesten Gebäude der Stadt Wörth am Rhein. Sie liegt hinter dem Mittelbau der Carl-Benz-Gesamtschule in Wörth. Die Grundschule besteht aus vier Gebäudeteilen, zu welchen ein eingeschossiger und ein zweigeschossiger Gebäudeteil mit Verbindungsgängen gehört, sowie eine Pausenhalle mit einem Verwaltungstrakt und einem eingeschossigen Pavillontrakt mit vier Pavillon-gebäuden. Die Gebäude sind mit Pausengängen verbunden und verfügen über zwei Toilettengebäude.
Visualisierung: Ansicht vom Pausenhof auf Grundschule Dorschberg
Visualisierung von Baréz + Schuster für die Stadt Wörth